Segelexpedition Südgeorgien und Falklandinseln – Eckdaten
Die oben gezeigten Routen sind eine grobe Planung, zeigen Möglichkeiten von vielen. Bis auf ein paar Fixpunkte der geplanten Route entscheiden wir vorort je nach Wind und Wetter über unseren Kurs und mögliche Anlandungen. Im Südpolarmeer und der (Sub)Antarktis gibt allein die Natur die Richtung vor. Wir folgen keinem starren Programm, halten keine Reihenfolge ein und haken auch keine Bucket List ab.
Geplante Reise
Stanley (Ostfalkland) ist der geplante Ausgangshafen dieser 40-tägigen Segel-Expedition.
Ozean-Segeln im wilden Südatlantik
Jeweils circa 6 bis 7 Tage dauert die Überfahrt nach und aus Südgeorgien. Dabei überqueren wir die Antarktische Konvergenzzone. Die Wassertemperatur sinkt rapide von 5° auf 1° Celsius. Nährstoffreiches Wasser steigt an die Oberfläche. Dadurch wird eine Vielzahl von Seevögeln (Albatrosse, Sturmtaucher, Sturmvögel) angelockt. Wir treffen insbesondere in dieser Jahreszeit auf Eis und erste Eisberge – Vorboten der Antarktis.
Antarktische Oase Südgeorgien
Hohe, zerklüftete Berge und atemberaubende Küstenfjorde machen die Fahrt vor der Küste Südgeorgiens zu einem unvergesslichen Schauspiel. Saftiges Gras trifft auf leuchtende Gletscher, alpine Gipfel auf tiefe Fjorde.
Nach dem Einklarieren in Grytviken nehmen wir uns circa 14 Tage Zeit, die unzugänglichen Küsten und Buchten der geschützteren Nordostküste Südgeorgiens, die spektakulären Gletscher und die einzigartige Artenvielfalt dieser subantarktischen Insel zu entdecken. Wir erleben das quirlige Leben in den riesigen Kolonien der Robben, See-Elefanten und Pinguine – eine der bedeutendsten Kolonien von Königspinguinen bevölkert St. Andrews Bay. Pelzrobben und See-Elefanten sind allgegenwärtig, streiten sich um ihre Reviere und fechten Haremskämpfe aus. Hinter den von unzähligen Pinguinen, Pelzrobben und See-Elefanten bevölkerten Stränden, versteckt im hohen Tussock-Gras, brüten Sturmvögel und der weltgrößte Seevogel: der Wanderalbatros.
Vor 110 Jahren wurde Südgeorgien zum Schauplatz einer beispiellosen Geschichte.
Sir Ernest Shackleton, der aufgebrochen war, um als erster die Antarktis zu durchqueren, fand am Ende einer langen Odyssee hier endlich Rettung auf einer Walfangstation in Stromness. Er hatte den Großteil seiner Männer auf Elephant Island zurückgelassen, wohin sie sich gerettet hatten, nachdem sie ihr Schiff – die Endurance – im Packeis verloren und mehr als ein Jahr im Eis festsaßen. Er legte mit einer kleinen Crew in einem offenen Rettungsboot 800 Seemeilen auf dem stürmischen Südatlantik zurück und musste schlussendlich die Insel und das vergletscherte Zentralgebirge überqueren, um Hilfe zu erreichen. Dieser unglaubliche Marsch von ihm und zwei seiner Gefährten – eine unvorstellbare Leistung und die erste dokumentierte Durchquerung Südgeorgiens überhaupt – war der Schlüssel für das letztendlich glückliche Ende seiner Endurance-Expedition. Mit seinem unvorstellbaren Durchhaltewillen, seiner Führungskraft und Dank der Unterstützung so großartiger Persönlichkeiten wie Worsley, Wild, Crean und Co. hatte Shackleton seiner gesamten Mannschaft das Leben gerettet. Nicht umsonst gehört die Geschichte Sir Ernest Shackletons zu den ganz großen Abenteuern aus dem Zeitalter der Erforschung der Polarregionen.
Die Querung der Insel auf Shackletons historischer Route über das Zentralgebirge ist Ziel unseres zweiten Vorhabens, der Ski- und Segelexpedition 2026.
Gleichwohl wollen wir auch auf dieser Expedition seinen Spuren und denen der alten Walfangstationen nachspüren. Bei guten Verhältnissen wandern wir den letzten Teil der Shackleton Traverse, die sogenannte Kleine Traverse oder Shackleton Walk genannt, von Fortuna Bay bis nach Stromness, bevor wir in Grytviken dem „Boss“, wie Shackleton liebe- und respektvoll von seiner Mannschaft genannt wurde, an seinem Grab die letzte Ehre erweisen können. Shackleton, der 1922 auf dem Weg zu seiner vierten Antarktis-Expedition an Bord seines Schiffes Quest an einem Herzinfarkt starb, sollte auf Wunsch seiner Frau auf dem alten Walfängerfriedhof in Grytviken seine letzte Ruhe finden. An seiner Seite liegt der Mann, der ihm auch im Leben auf mehreren Expeditionen – auch auf der Endurance-Expedition – stets zur Seite stand: seine rechte Hand Frank Wild.
Wir verabschieden uns aus einem der letzten unberührten Naturreservate der Erde, um begleitet von Sturmvögeln und Albatrossen zu den Falkland Inseln (Islas Malvinas) zu segeln.
Segeln rund um die Falklandinseln
Hier haben wir weitere zwei Wochen Zeit, die abgelegenen, unzähligen Inseln des Archipels zu erkunden und deren fantastische Küsten und reiche Tierwelt zu entdecken: fünf Pinguinarten, Seelöwen, See-Elefanten, Delfine, Wale, Albatrosse und zahlreiche weitere Seevögel sind auf den meist menschenleeren Inseln beheimatet.
Fantastische Ziele gibt es mehr als genug. Insbesondere die abgelegenen Inseln Westfalklands auf der Nord- und Westseite des Archipels bieten großartige Aussichten auf menschenleere, unberührte Natur, dramatische Landschaften und Begegnungen mit einer unvergleichlich reichen Tierwelt.
Wohl deshalb haben sich hier – weit abgelegen im rauhen Südatlantik – auch einige legendäre Seglerikonen der hohen Breiten niedergelassen. Vielleicht können wir ja sogar bei Jerome Poncet oder Thies Matzen und Kicki Ericson vor Anker gehen, um ihren Erlebnissen auf den Ozeanen dieser Welt und Abenteuern in der Antarktis und Südgeorgien zu lauschen.
Ziel und Schlusspunkt der geplanten Expedition ist Port Stanley.